OnlineMarketingExperten.de im Interview mit Fabian Rossbacher 

„Wenn ich Lust auf etwas habe, dann gibt es für mich nur eins: der Beste sein.“

– Online Marketing Experte Fabian Rossbacher

Der Experte hinter dem SEO DAY

Fabian Rossbacher ist als Gründer der ersten Open Source SEO Datenbasis openseodata.org ein wahrer Online Marketing Pionier. In über 50 Online Marketing Projekten wie gutscheinfreund.de und singleboerse.de stellt er sein SEO Know-how regelmäßig unter Beweis. Als Veranstalter des SEO DAYs, einer der wichtigsten Messen der Branche, ermöglicht er außerdem anderen Experten den Austausch zum Thema Online Marketing.

Wir freuen uns sehr, dass Fabian Rossbacher uns zu einem Interview willkommen geheißen hat, und wollen Ihnen hier das Ergebnis unseres Gesprächs mit dem Online Marketing Experten präsentieren.

Das Gespräch mit Fabian Rossbacher

OME: Hallo, Fabian. Vielen herzlichen Dank, dass du dir heute Zeit für unser Interview nimmst.

Ich beginne direkt mit meiner Einstiegsfrage: Was war dein erster Rechner? Warum hast du dir den geholt und was ist seitdem passiert?

Die Computer Anfänge des Online Marketing Experten

FABIAN ROSSBACHER: Das weiß ich noch ziemlich genau. Mein erster Rechner war ein 286er. Ich habe sogar noch ein Bild von dem alten, großen Monitor. 

Den habe ich von meinem Opa bekommen, der eine Computerfirma hatte. 

Ich musste damals noch die Config.sys patchen, weil wir nicht genug RAM hatten. 

OME: Und wie war dein erstes Interneterlebnis?

FABIAN ROSSBACHER: In Leverkusen gab es einen Internettreff. Da bin ich das erste Mal online gegangen.

Parallel dazu hatte mein Großvater schon Internet in der Firma. Das war ca. 1998. 

Ja, was haben wir damals gemacht? – Wir haben uns natürlich Schmuddelbildchen angeguckt, das ist ja klar. Das war natürlich nicht erlaubt, deshalb sind wir aus dem Internettreff rausgeflogen.

OME: Wann entstand bei dir nach deinem Rauswurf aus dem Internettreff die Idee, beruflich mit dem Internet zu arbeiten?

FABIAN ROSSBACHER: Dieses Interesse hat bei mir sehr spät eingesetzt. Ich bin den klassischen Weg als Software Developer gegangen und habe IT-Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung gelernt. 

OME: Auch heute werden bei der IHK teilweise noch die Skripte aus dem Jahr 1998 für Systemintegration und Anwendungsentwicklung genutzt, oder? Was sagst du dazu? 

FABIAN ROSSBACHER: Das ist definitiv ein schlimmer Zustand. 

Ich glaube aber auch, dass sich an der Programmierung generell nicht so viel geändert hat. Das kann ich nicht so genau beurteilen, da ich heute nicht mehr programmiere.

Die Basisunterlagen von damals kann man bestimmt noch zum Lernen verwenden. Allerdings sind die Frameworks heute ganz anders.

Damals gab es zum Beispiel kein WordPress. 1999 oder 2000 musste man noch sein eigenes CMS entwickeln.

OME: 1999 warst du 17. Hast du in dem Alter schon ein eigenes CMS entwickelt?

FABIAN ROSSBACHER: Ein Kumpel und ich haben damals einen eigenen Online Shop für meinen Cousin programmiert. 

Ich habe mit 8 in der Firma von meinem Opa angefangen zu programmieren. Dort bin ich zum ersten Mal mit der Programmierung in Kontakt gekommen. 

Die Programmierung hat mir im Online Marketing aber nicht viel gebracht.

OME: Du hast mit 8 Jahren angefangen zu programmieren? Mit C++, mit Pascal oder mit Delphi?

FABIAN ROSSBACHER: Damals habe ich mit GW-BASIC programmiert. Das war ein Vorläufer von QBasic. 

Damit konnte man schon ein paar grafische Sachen machen.

OME: Dein Opa wusste also schon, wie er den Computer monetarisieren kann?

FABIAN ROSSBACHER: Für ihn war es damals so wie für viele Online Experten heute. Wir können nicht verstehen, was die Programmierer machen. Sie machen irgendetwas.

Damals wie heute waren Programmierer unzuverlässig, überteuert und dünn gesät.

Ich rege mich auch heute noch über Programmierer auf. Grafische Elemente sind nicht auf einer Höhe, Abstände sind unterschiedlich. Man sollte alles final noch einmal überprüfen.

Das war damals schon so. Mich hat es aber trotzdem gereizt, etwas was machen zu können, wobei ich mich austoben kann. 

Man hatte dieses Gefühl, etwas zu tun, was seht wenige Menschen um einen herum verstanden haben.

Das ist heute im Online Marketing noch immer so. Deswegen bin ich immer noch Forscher. Ich gucke mir viele Dinge an.

Ich mag den Moment, wenn man auf einem Vortrag eine Folie an die Wand projiziert und selbst die guten Leute in der Online Marketing Branche noch sagen: „Wo kommt das denn her? Das ist ja der Wahnsinn!“

Diese Dinge habe ich selbst herausgefunden oder aus der Vorarbeit eines anderen entwickelt.

So war die Schulzeit von Fabian Rossbacher

OME: Wie war das damals in der Schulzeit? Wurdest du schon als Nerd abgestempelt? Wie viel Zeit beanspruchte die Programmierung in deiner Freizeit? Und wie viel hast du zu der Zeit verdient?

FABIAN ROSSBACHER: Als ich bei Side by Side angefangen habe, den Preisvergleich ShoppingScout zu programmieren, gab es noch die D-Mark. 

Schon 1998 und 1999 haben wir HTML-Seiten wie BOL und Amazon geparst, das HTML in eine eigene Datenbank geschrieben und eine Suche gebaut.

Das Ergebnis war also ein typischer Preisvergleich.

Als ich noch im Baumarkt gearbeitet habe, habe ich ca. 12 Mark verdient. Bei Side by Side habe ich mein Gehalt auf 24 Mark verdoppelt.

Für mich war das irre viel. Ich habe schließlich von morgens bis abends nur da gearbeitet.

Ich bin am Ende in der Oberstufe auch nicht mehr in die Schule gegangen, sondern immer nur nach Köln ins Büro gefahren.

Dort habe ich einen Parser nach dem anderen gebaut. Das war einfach nur geil. 

Die Lehrer haben das nicht verstanden. Wir haben in Deutschland das Problem, dass wir solche Dinge nicht begreifen.

In der 11. Klasse habe ich einen sehr spannenden Moment erlebt. Ich drohte, sitzen zu bleiben, weil ich drei Fünfen hatte: In Deutsch, Englisch und Philosophie.

Ich bin selten oder sogar nie zum Unterricht gekommen. Ich hatte viele Fehlstunden. Damals gab es deswegen noch keine Rügen. 

Mein Philosophielehrer Herr Flohr meinte damals zu mir: „Was soll ich Ihnen geben? Sie sind nie hier und wenn Sie hier sind, sind Sie müde. Hausaufgaben machen Sie sowieso nicht und Sie sind nie im Thema. Ich muss Ihnen eine 5 geben.“

Meine Antwort war: „Ja, Sie haben absolut Recht. Ich bin nie hier und das interessiert mich auch alles gar nicht. Das sieht in den anderen Fächern nicht unbedingt anders aus – außer in Informatik und in Mathe. Und ich kann Ihnen sagen, warum.“

Und dann meinte er: „Aber Sie müssen doch irgendwann einen Job ausüben.“

Darauf hatte ich auch eine Antwort: „Ich sitze spätestens um 12 Uhr im Zug nach Köln und bin dort bis 22 Uhr im Büro als Software-Programmierer. Ich programmiere Java und PHP.“

Davon hatte mein Lehrer natürlich noch nie gehört, deshalb wollte er mir nicht glauben.

Ich hatte aber durch Zufall gerade einen Kontoauszug dabei, greife in meine linke Hosentasche und zeige ihm den Auszug.

Und weil ich viele Stunden gearbeitet hatte, hatte ich ca. 4.500 Mark verdient.

Auf dem Kontoauszug sah man auch die vorigen Monate. Man konnte also sehen, dass ein regelmäßiger Geldeingang stattgefunden hatte.

Als mein Lehrer mir dann immer noch nicht glauben wollte, habe ich ihm vorgeschlagen, mich mal nach Köln zu begleiten. 

Und mein Lehrer war so cool, mir eine drei zu geben, wie er mir das Leben nicht verbauen wollte.

Ein super Typ. 

Mein Deutschlehrer und mein Englischlehrer würde ich aus heutiger Sicht hingegen als diese typischen Idioten bezeichnen. Die haben mir beide eine 5 gegeben.

Ich habe den beiden natürlich das gleiche erzählt wie dem Philosophielehrer. Die hat das aber nicht interessiert.

Der eine Lehrer war fest der Meinung, dass ich etwas für das Leben lernen müsste, und der andere fand es unfair den anderen gegenüber, mir eine bessere Note zu geben. 

Das war mein schulischer Werdegang.

Ich habe danach schnell eine Ausbildung gemacht, weil ich diese ganze Schule nicht mehr sehen konnte. Dabei bin ich auch bei allem, was nicht Mathe und Informatik war, sehr angeeckt.

Nach der Ausbildung habe ich dann ein nebenberufliches Studium auf Diplom gemacht und in Köln abgeschlossen.

Und dann habe ich mich selbstständig gemacht. 

OME: Du warst doch in der Ausbildung wahrscheinlich viel weiter als deine Lehrer. Konntest du deine Ausbildung verkürzen?

FABIAN ROSSBACHER: Meine Ausbildung dauerte zweieinhalb Jahre. 

OME: Und jedes Mal, wenn du zur Berufsschule gegangen bist, hast du quasi Geld verloren. Hat dich das nicht geärgert? 

FABIAN ROSSBACHER: Das habe ich damals noch nicht so gesehen. 

Heute sehe ich es viel kritischer, wenn ich irgendwo Zeit verliere. Heute achte ich sehr darauf. 

Ich war damals noch festangestellt. Da freut man sich auf Dinge wie das Wochenende oder die Auszahlung des Gehalts. Das sind die bedeutenden Momente in der Zeit.

Aber die gibt es ja als Selbstständiger nicht mehr. 

Ich war am Wochenende auf Mallorca. Ich habe da gearbeitet, ich habe im Flugzeug gearbeitet, ich habe im Taxi gearbeitet.

Ich bin immer in der Firma. Selbst hier und jetzt arbeitet es in meinem Kopf weiter. Ich bin immer da. 

Wenn die Kunden mich in Ruhe lassen, dann gibt es noch Mitarbeiter, E-Mails, Slack und WhatsApp. Ich bin immer da. Es gibt keine Pause. 

Das motiviert den Online Marketing Experten

OME: Was treibt dich an, so hart zu arbeiten? Am Geld alleine wird es nicht liegen, oder?

FABIAN ROSSBACHER: Ich habe schon noch ein paar finanzielle Ziele. Es ist ja nicht so, als müsste ich in meinem Leben nie wieder arbeiten. 

OME: Aber so heftig und intensiv?

FABIAN ROSSBACHER: Das mache ich, weil ich Spaß daran habe.

Es ist wie damals beim Programmieren: Es macht halt Bock

Ich habe relativ früh in meinem Leben herausgefunden, dass ich nur gut in Dingen bin, auf die ich Lust habe.

Ich muss mich richtig dazu zwingen, in Dingen gut zu werden, auf die ich keinen Bock habe. Ich habe zum Beispiel ein unglaublich schlechtes Gedächtnis. 

Das liegt einfach an meinem Gehirn. Mein Gehirn ist logisch und nicht memoarisch. 

Es wurmt mich enorm, dass ich bei Karneval oder auf Mallorca die Lieder nicht mitsingen kann, weil ich mir die Texte nicht merken kann.

Das hat mich dazu motiviert, die Liedtexte zu lernen. Ich lerne seit über einem Dreivierteljahr Liedtexte aus dem Karneval und auch aus dem Schlager.

Einfach nur, weil ich es will. Das hätte ich früher niemals gemacht.

Wenn ich etwas nicht will, dann bin ich der schlechteste Mitarbeiter, der schlechteste Freund, der schlechteste Chef … 

OME: Der schlechteste Schüler. 

FABIAN ROSSBACHER: Genau!

Aber wenn ich Lust auf etwas habe, dann gibt es für mich nur eins: der Beste sein.

Ich bin auch Wettkampfsegler, weil ich Lust darauf habe.

OME: Wie kommt man als Leverkusener und Kölner zum Segeln? 

FABIAN ROSSBACHER: Dazu bin ich auch durch meinen Opa gekommen. Er war Segler.

OME: Man kann also schon sagen, dass dein Opa einer der einflussreichsten Personen in deinem Leben war.

Hattest du während deines Werdegangs zum Online Marketing Experten noch andere Personen, die dich beeinflusst haben?

Vielleicht sogar durch negative Erlebnisse, aus denen du dann etwas Positives lernen konntest?

FABIAN ROSSBACHER: Negatives gab es bei mir eigentlich nicht. 

Hin und wieder gibt es kleine Rückschläge. Letztes Jahr haben wir zum Beispiel eine 100.000 Euro Klage von einem Wettbewerber erhalten. Da errötet man natürlich schon.

In so einer Situation ist man natürlich unsicher und fragt sich, wie man vorgehen soll. Wie läuft das steuerlich? Können wir das alles absetzen? Oder ist das abschreibbar über zehn Jahre?

Dadurch haben wir gelernt, wie so eine Klage abläuft.

Das war abgesehen von den großen Google Updates das einzige Negative, was uns in den letzten Jahren passiert ist. 

OME: Je größer du als Online Marketing Experte wirst, desto heftiger fallen die Tiefschläge aus. Würdest du das so unterstreichen?

FABIAN ROSSBACHER: Das kann man so sagen.

Wenn ein Angestellter 45.000 Euro im Jahr verdient, dann fällt er im System sehr wenig auf. Es gibt wenige, die ihn angreifen. Es gibt wenige Neider. Das größte Problem ist er selbst, wenn er unglücklich ist. 

Als Freelancer, der 100.000 bis 150.000 Euro verdient, ist man schon deutlich weiter, muss aber immer noch keine großen Kämpfe austragen.

Sobald man jedoch mit einer halben oder einen Million in den Markt eintritt, wird es unangenehm, da andere das Gefühl haben, dass man ihnen etwas wegnimmt.

Wenn man schließlich zehn, zwanzig oder sogar hundert Millionen Umsatz macht, wird man mit harten Kämpfen konfrontiert. Dann braucht man ganz andere Schutzschilde.

Diese nächsten Stufen erreichen zu wollen, treibt mich an. Bis 2025 ist mein Ziel, 100.000.000 Euro Umsatz zu machen. 

Ich habe aber auch gelernt, mich nicht fertig zu machen, wenn ich dieses Ziel nicht erreiche.

OME: Natürlich nicht. Manchmal muss man auch ein Risiko eingehen und wenn du dadurch Pleite gehst, ist es auch egal. 

FABIAN ROSSBACHER: Diese Risikobereitschaft ist ein Merkmal, das nur wenige haben. Ich zähle mich auch nicht dazu. Ich bin nicht sehr mutig in dieser Hinsicht, sondern eher konventionell.

Wenn ich eine größere Summe Geld investiere, bin ich eher zurückhaltend und prüfe alles ziemlich genau. Vor einer größeren Anschaffung schaue ich mir immer andere Angebote an.

Ich schaue eher zweimal nach, bevor ich Geld investiere, anstatt zu sagen: „Das Geld muss raus, es kommt auch wieder rein.“

Ich glaube, das ist eine Mentalitätserziehungssache.

Der Online Marketing Experte über seine Selbstständigkeit

OME: Arbeitest du auch mit Gesellschaftern und Partnern?

FABIAN ROSSBACHER: Ich habe immer mit Partnern gearbeitet, aber ich werde nie wieder in meinem Leben mit Partnern arbeiten.

Die Holding und alle Beteiligungen gehören mittlerweile zu einhundert Prozent mir. 

Ich brauch auch keine Partner mehr. Alles, was ich brauche, sind fähige, gute Mitarbeiter, die loyal sind und Dinge so umsetzen, wie wir sie besprechen.

Mein Job ist es, das sicherzustellen. 

OME: Hast du auch Buchempfehlungen in diesem Bereich? 

FABIAN ROSSBACHER: Das beste Buch zu diesem Thema ist meiner Meinung nach „How to Win Friends and Influence People“.

„Wie man Freunde gewinnt“, von Dale Carnegie.

Alle anderen Experten wie zum Beispiel Bodo Schäfer und Anthony Robbins haben ihre Inhalte daher. Deswegen ist das meine Buchempfehlung für deine Leser. 

OME: Was war das für ein Gefühl, als du dich selbstständig gemacht hast?

FABIAN ROSSBACHER: Ich habe mich schon vor meinem Studium als Freelancer mit der Programmierung selbstständig gemacht. Vor, während und nach der Ausbildung habe ich immer ein bisschen nebenbei verdient.

Außerdem hatte ich einen 40-Stunden-Job als Programmierer, während ich nebenbei studiert habe. 

Zwei Mal die Woche war ich von 18 bis 22 Uhr vier Stunden in der Uni. Außerdem war ich den ganzen Samstag von 8 bis 16 Uhr dort.

Da hatte ich keine Zeit, an meinen eigenen Projekten zu arbeiten. 

Nach dem Studium hatte ich zwei Möglichkeiten. Entweder, ich arbeite nur noch als Freelancer oder ich freue mich über eine kleine Gehaltserhöhung.

Ich habe mit 23 Jahren 42.000 Euro als Programmierer verdient. Das kam mir bei Tagessätzen von 400 Euro verhältnismäßig wenig vor. Wir waren schließlich ausgebildete Programmierer.

Als mich mein Professor angerufen und mir meine Note mitgeteilt hat, war mir sofort klar, dass ich mich selbstständig machen MUSS.

Anschließend kam noch mein Kolloquium. Am Tag, an dem ich dazu das Feedback erhalten hatte, war ich mir sicher, dass ich mit dem Diploma im Rücken immer weich fallen würde. 

Da habe ich beschlossen, mich wirklich selbstständig zu machen. Das ist jetzt dreizehn Jahre her.

Ich habe noch am selben Tag meine Kündigung eingereicht. Das war lustigerweise genau drei Tage vor dem Ende meiner Probezeit.

Hätte mein Chef etwas früher reagiert und mich einen Monat vor Ende der Probezeit gefragt, ob ich bleiben will, wäre ich vermutlich dort geblieben.

Ich hatte jedoch auch eine gute Nachricht für ihn: Ich habe ihm angeboten, als Berater für ihn zu arbeiten – allerdings für das Vierfache von meinem alten Gehalt.

Er hat das Angebot angenommen. Ein Kunde wollte unbedingt, dass ich im Projekt bleibe. So habe ich dann drei Jahre in der Firma, in der ich vorher festangestellt war, als Freelancer gearbeitet.

Ich hatte auch ein bisschen Glück, da mich ein Kunde promotet hat. Wir haben auch heute noch Kontakt und führen mittlerweile eine Unternehmerfreundschaft.

Er hat mich sofort angerufen, als er von meiner Kündigung gehört hat, und mich nach dem Beratervertrag gefragt. Ich habe ihm geantwortet, dass ich 500 Euro plus Mehrwertsteuer pro Tag nehmen würde.

Er hat eingewilligt. Der Tagessatz war wirklich günstig für ihn, schließlich hatte mich die Firma vorher für 800 Euro am Tag an ihn weiterverkauft.

Das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht. Sonst hätte ich auch 600 Euro verlangen können.

OME: Du hättest auch 1.000 Euro sagen können. 

FABIAN ROSSBACHER: Ja, wahrscheinlich hätte ich das machen können! Hinterher weiß man immer mehr. Hinterher kennt man auch die Lottozahlen. Das stimmt. 

So war das. 

OME: Wann hast du gemerkt, dass du in Sachen Programmierung ein wahrer Experte bist?

FABIAN ROSSBACHER: Eigentlich direkt am Anfang. 

In der ersten Firma habe ich direkt gemerkt, dass es Programmierer gibt, die schnell, mittelmäßig oder langsam im Kopf sind. Die sind in jeder Firma gleich verteilt.

Und ich war immer schnell im Kopf. Ich war auch jung. Als junger Mensch kann man viel schneller lernen. 

OME: Absolut. Ist das der Grund für deinen Erfolg als Online Marketing Experte: Du warst schnell im Kopf?

FABIAN ROSSBACHER: Ja, das kann man so sagen. 

OME: Und wie hast du das geschafft?

FABIAN ROSSBACHER: Ich glaube, weil ich Bock darauf hatte. Das ist eine reine Motivationssache. Jeder ist gut in etwas, wenn er Bock darauf hat.

So sieht der Experte die Zukunft des Online Marketing

OME: Was wünschst du dir von der kommenden Generation in Deutschland in Bezug auf Online Marketing?

FABIAN ROSSBACHER: Was wünsche ich mir von der neuen Generation?

Ich wünsche mir von Menschen generell mehr Zuverlässigkeit und mehr Gründlichkeit. Das muss ich bei vielen Mitarbeitern anprangern und das geht mir ziemlich auf den Geist. 

Aber ich glaube, das ist auch einfach dem Alter geschuldet. Ich war früher auch nicht so ordentlich wie heute. Heute bin ich sehr akkurat, sehr penibel und halte sehr viel Ordnung. 

Ja, was würde ich mir wünschen?

Unser Land hat ein riesen Problem. Ich weiß ehrlich nicht, wo das noch hinführen soll. 

Wir haben jetzt schon keine Fachkräfte, wir bilden unsere ja auch selbst aus. Die IHK Ausbildungen oder die Studiengänge, die aktuell angeboten werden, reichen einfach nicht.

Wenn bei uns einer anfängt, der studiert hat, müssen wir ihn erst einmal brainwashen, bevor er einen Google Account bei uns bekommt.

Wir lassen ihn nicht in unser Drive, bevor er nicht unsere Trainings durchlaufen hat. 

Und das finde ich eigentlich sehr, sehr schade.

Das liegt daran, dass die Entscheider in diesem Fall einfach keine Ahnung haben. So wie damals mein Deutschlehrer und mein Englischlehrer.

Ich würde sagen, dass sie eine solide Grundausbildung leisten können, aber bei allem, was ein bisschen anders ist, versagen sie völlig. Das finde ich schade.

OME: Eine kleine Frage zum Abschluss: Wie viel arbeitet ein Online Marketing Experte mit deinem Erfolg pro Woche durchschnittlich?

FABIAN ROSSBACHER: Ich würde es vielleicht von der anderen Seite rechnen.

Wie viele Stunden schlafe ich? – So sechseinhalb bis sieben.

Wie viele esse ich? – Eine Dreiviertelstunde. Morgens frühstücke ich nicht. Ich esse nur mittags, da ich Intervallfasten betreibe. Dann gibt es erst um 19 Uhr wieder etwas. 

Und den Rest des Tages arbeite ich. 

Zwischendurch mache ich noch ein bisschen Sport, aber den Rest arbeite ich.

Ich weiß nicht, wie lange das insgesamt ist. Vierzehn Stunden am Tag? Vielleicht dreizehn? Mal mehr, mal weniger.

Wenn ich wie letztes Wochenende auf Mallorca bin, dann stehe ich auch am Ballermann. Da arbeite ich eher weniger. 

OME: Und trainierst deine Textkünste!

FABIAN ROSSBACHER: Ja, so ist es. 

OME: Herzlichen Dank, dass du diesen Termin möglich gemacht hast.

FABIAN ROSSBACHER: Gerne. Es hat wirklich Spaß gemacht.

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