„Wenn sich viele Agenturen und Wettbewerber transparent miteinander austauschen und die Angst überwinden, zu viel von sich preiszugeben, können wir alle besser werden.“
– Online-Marketing Experte Mario Jung
Mario Jung von ReachX
Mario Jung ist nicht nur Gründer und Geschäftsführer der Online Marketing Agentur ReachX, mit der er seit 2009 Kunden bei der Suchmaschinenoptimierung und im strategischen Online Marketing unterstützt. Der Experte ist auch verantwortlich für den OMT – eine der größten Online Marketing Konferenzen Deutschlands, bei der jährlich die großen Experten der Branche zusammenkommen, um ihr Wissen an andere weiterzugeben.
Wir durften Mario Jung besuchen und ihm einige spannende Fragen stellen.
Das Interview mit Mario Jung
OME: Vielen Dank, dass du dir heute Zeit für dieses Interview genommen hast. Meine Lieblingsfrage zum Einstieg ist immer: Wann hast du deinen ersten Rechner bekommen und was hast du damit gemacht?
MARIO JUNG: Ich gehöre zu den Quereinsteigern im Online Bereich. Ich war Leistungssportler. Für mich stand lange Zeit der Fußball im Fokus – noch vor Schule oder Arbeit.
Mein erster Rechner war ein Amiga 500, den ich allerdings nur zum Spielen benutzt habe.
Im Jahr 1997 habe ich mit 18 recht spät meinen ersten längeren Auslandsaufenthalt verbracht. Dabei habe ich eine tiefe Verbundenheit zu Südamerika aufgebaut, da ich dort Familie habe.
Sie sind zwar nicht blutsverwandt mit mir, doch es fühlt sich trotzdem an wie meine Familie. Eine Zeitlang haben sie in Hofheim gelebt und ich war mit dem Sohn und der Tochter im Kindergarten.
Während dieses Auslandsaufenthalts habe ich angefangen, mich mit Computern auseinanderzusetzen. Das hatte aber damals noch keinen beruflichen Hintergrund.
Auch als Google auf den Markt kam, war ich noch weit entfernt davon, mich beruflich mit Computern zu beschäftigen. Meinen ersten beruflichen Kontakt mit Computern – abgesehen von meinem Studium – hatte ich 2007.
Damals habe ich für mich entschieden, dass ich nicht alles auf eine Karte setzen und Profifußballer werden wollte.
Ein Kumpel hat mich darauf angesprochen, ob ich Lust hätte, bei seinem Startup mitzumachen. Es ging um eine Community für Sportler und er brauchte jemanden, der die Sprache spricht.
Durch den Profifußball zum Online Marketing Experten
OME: Du warst damals richtiger Profi Sportler?
MARIO JUNG: Ich habe mein komplettes Studium damit finanziert. Eine kurze Zeit war ich im Profikader bei der Eintracht, habe aber nie gespielt.
Ich war auch mal bei einer U20 WM auf Abruf, habe aber auch dort nicht gespielt.
Aber ich habe während meines Studiums in der 4. und 5. Liga gespielt – und im Profifußball verdient man auch schon in den tieferen Ligen Geld. Damit konnte ich mich während des Studiums gut ernähren.
Andere mussten Sport, Studium und Arbeit unter einen Hut bringen. Für mich war der Sport gleichzeitig die Arbeit.
In den Semesterferien habe ich zusätzlich bei American Express in Frankfurt im Marketing gearbeitet.
OME: Wie war der Wandel vom Fußballspieler, der trainiert und auf dem Platz steht, zum Startup Unternehmer, der von morgens bis abends am PC sitzt?
MARIO JUNG: Am 2. Weihnachtsfeiertag 2006 hatte ich ein interessantes Erlebnis. Ich habe in der Disco jemanden getroffen, mit dem ich zu Studienzeiten Partys organisiert habe.
Ich war zumindest im Organisationsteam, habe aber nicht viel gemacht, da ich am Wochenende viel Fußball gespielt habe.
Mein Bekannter war Student und hat über einen Businessplanwettbewerb jemanden kennengelernt, der eine coole Idee hatte, die er aber nicht selbst umsetzen wollte.
Er wusste, dass ich ehrgeizig bin und mich aus dem Fußball mehr zurücknehmen wollte, deshalb dachte er, ich wäre der richtige Mann. Deshalb hat er mich betrunken in der Disco darauf angesprochen.
Einige Tage später hatten wir ein nicht-betrunkenes Gespräch darüber, in dem wir festgestellt haben, dass es passt.
Da meine Frau und ich kurz vor unserer Hochzeit standen, habe ich vorher mit ihr darüber gesprochen. Wir haben gemeinsam beschlossen, dass wir dieses Risiko eingehen wollen.
Sie hat zu der Zeit mit ihrem Vollzeitjob etwas weniger verdient als ich beim Fußball und wir konnten davon problemlos leben.
In dem Startup habe ich mich dann zwei Jahre lang um die Zusammenarbeit mit Vereinen gekümmert. Das hat wirklich Spaß gemacht.
Über einen Mitarbeiter aus der 2. Handball Liga haben wir das komplette Nationalmeisterschaftsteam mit an Bord geholt.
Fußballer hatten wir leider nicht so viele, da der Profifußball eine ganz andere Marktmacht hat. Ich kannte zwar viele Spieler, aber sie hatten immer einen Berater mit an Bord. Das hat oft einfach nicht gepasst.
Irgendwann haben wir jedoch festgestellt, dass die Vereine und Verbände so langsam ticken, dass man als schnelles, agiles Startup auf dem Markt nicht zurechtkommt.
Es hat nicht funktioniert. Es hatte keinen Sinn mehr, meine Arbeitskraft dort verschwenden.
2008 kam uns der Gedanke, dass wir unsere Webseite für Google optimieren sollten. Davon hatten wir natürlich keine Ahnung.
Über Kontakte habe ich einen Suchmaschinenoptimierer kennengelernt und durch diese Zusammenarbeit bin ich das erste Mal mit Online Marketing in Kontakt gekommen.
2009 sind wir in der dritten Finanzierungsrunde nach Berlin gezogen. Darauf hatte ich keine große Lust, weil ich nicht in Berlin Fußball spielen wollte.
Für die Firma war der Umzug jedoch sehr gut. Die Finanzierungsrunde war auch relativ groß. Wir wurden von einer Berliner Bank unterstützt, die alles verwaltet hat. Deshalb mussten wir Arbeitsplätze in Berlin schaffen.
Meine Lösung dafür war, dass ich zwei Tage in der Woche in Berlin war und den Rest von zuhause erledigt habe. So habe ich mit einem Mitarbeiter, den wir nicht verlieren wollten, weiter bei mir im Homeoffice gearbeitet.
Dieser Mitarbeiter war übrigens der Handballspieler aus der 2. Liga. Mittlerweile ist er Marketingchef bei der Deutschen Vermögensberatung.
Eigentlich hätte ich offiziell die ganze Zeit in Berlin sein müssen, weil ich Gründungsmitglied war, und irgendwann sind mir auch die zwei Tage Pendeln zu viel geworden. Deshalb bin ich ausgestiegen.
Was mir an Anteilen laut Vertrag zustand, habe ich behalten, und den Rest habe ich abgegeben. Zwei Monate später war ich raus.
1,5 Jahre später ist die Firma insolvent gegangen, weil wir das Geschäftsmodell nicht finanziert bekommen haben.
Wir waren eine werbefinanzierte Plattform und konnten zu Beginn noch gute Werbeeinahmen generieren. Unser Portal hieß sportme.de und lief mit 6 stelligen Userzahlen wirklich gut.
Später kamen jedoch StudiVZ, Werkenntwen und co., die mit ihren Milliarden an Impressions die Werbepreise so tief in den Keller getrieben haben, dass unser Konzept nicht mehr aufging.
OME: Sportme.de ist ein sehr cooler Name. Kannst du noch mehr über das Projekt erzählen?
MARIO JUNG: Wir haben im Januar 2007 mit der Programmierung angefangen und konnten am 2. Juli 2007 online gehen. Das weiß ich noch sehr genau, da es mein Geburtstag war.
Während der Programmierphase sind 28 Sportcommunitys online gegangen, von denen wir vorher nichts wussten. 25 von ihnen sind aber innerhalb eines Jahres wieder verschwunden.
Nur die drei Bekanntesten sind geblieben. Mittlerweile sind die einzigen, die sich gehalten haben, die Netzathleten. Sie sind ein Vertical, das sich hauptsächlich durch Bannervermarktung finanziert.
Sie haben zahlreiche Sportseiten akquiriert und Banner verkauft. Im Grunde haben sie Affiliate Marketing betrieben. Das haben wir auch versucht, allerdings hat das zu der Zeit noch nicht funktioniert.
Noch bevor unser ganzes Budget aufgebraucht war, haben wir unseren Investoren dazu geraten, ihr Geld wieder zurückzuziehen. So ist das Projekt leider zu Grunde gegangen.
Dennoch war es eine großartige Erfahrung und die Basis für meinen Einstieg ins Agentur Business.
Nach Sport.me – Mario Jungs erste SEO Schritte
OME: Was hast du gemacht, nachdem du dich 2009 aus dem Projekt zurückgezogen hast?
MARIO JUNG: Ich habe immer noch studiert, da das Studium neben meiner ersten Selbstständigkeit sehr langsam voranging.
Das Studium konnte ich mir immer noch mit dem Fußball finanzieren. Ich hatte mittlerweile eine Trainerausbildung hinter mir und war als Spielertrainer aktiv.
Einer der Hauptgründe, warum ich nicht nach Berlin wollte, war, dass ich ein fester Teil des Vereinsnetzes hier war. Ich konnte immer irgendwo unterkommen.
In die nächste Selbstständigkeit kam ich durch Robin Drastig. Er war ein Jugendfreund von mir. Wir kennen uns, seit wir vier Jahre alt waren, und haben regelmäßig zusammen trainiert. Er war auch Fußballer.
Dadurch hat sich eine Freundschaft entwickelt, die über die Jahre immer intensiver wurde. Mittlerweile bauen wir zusammen. Daran sieht man, wie eng wir befreundet sind.
Robin kommt ursprünglich aus dem Investment Banking – also aus einem komplett anderen Bereich als ich. Trotzdem hatten wir immer viele Ideen zusammen.
Er stand voll im Job, ich gerade nicht mehr, und da haben wir beschlossen, uns ein bisschen Zeit zu nehmen, um ein paar Ideen zu entwickeln. An viele dieser Ideen kann ich mich gar nicht mehr erinnern.
Aus meinem Berliner Dunstkreis kamen jedoch irgendwann immer mehr Nachfragen über Facebook, als es zum dritten Quartal 2008 in Deutschland auf den Markt kam.
Zusätzlich bekam ich einige SEO Anfragen, obwohl ich darin nicht wirklich gut war. Es gab jedoch nicht viele bekannte SEOs.
Es gab zwar eine SEO Szene im Dunkeln, die ihr eigenes Ding gemacht haben, aber richtige SEO Agenturen waren sehr selten.
Viele Bekannte haben mich zu der Zeit gefragt, an wen sie sich damit wenden können. Zuerst habe ich ihnen als Freundschaftsdienst umsonst geholfen.
Irgendwann wurden es jedoch immer mehr. Als ich erkannt habe, dass ich daraus ein funktionierendes Business Modell machen könnte, habe ich angefangen, Geld zu nehmen.
Ich habe dann Facebook Dienstleistungen angeboten und mich um Fan Aufbau gekümmert. Allerdings nicht durch den negativ behafteten Fan Aufbau, sondern durch seriöse Strategien, mit denen man gute Fans akquirieren konnte.
Mittlerweile geht das nicht mehr so gut, da Facebook die Einladen Funktion zuerst ganz abgeschafft und dann deutlich geändert hat. Damals wurden dafür noch Mails versendet, heute nicht mehr.
Das war eine sehr coole Zeit. Später haben wir uns unter anderem auch noch mit Traffic Beschaffung auseinandergesetzt.
2010 kam ich jedoch an einem Punkt, an dem ich mir überlegt habe, welches das nachhaltigste Thema ist. Ich entschied mich für SEO.
Während ich mich in das Thema SEO eingearbeitet habe, habe ich festgestellt, dass ich schon mehr Grundwissen hatte, als mir bewusst war.
Ich habe viel gelesen, viel Wissen ausgetauscht und schließlich sehr erfolgreich die ersten Kunden betreut. Daraufhin kamen Empfehlungen und wir mussten bald den ersten Mitarbeiter einstellen.
Zu dem Zeitpunkt hat meine Frau mich aus dem Homeoffice geworfen, da sie nicht wollte, dass wir mit zwei Leuten den ganzen Tag in unserer Wohnung arbeiten. So sind wir in unser erstes Büro gezogen.
Die Geburtsstunde des OMT
2014 kam die Frage auf, ob wir noch weiter wachsen oder ob wir zu dritt bleiben wollen. Wollen wir ein bequemes Leben führen oder größer werden und mehr Geld verdienen?
Aus dieser Frage ist dann der OMT entstanden. Wir wollten uns durch die Teilnahme an Konferenzen präsenter darstellen, doch da mich kaum einer kannte, wurde ich bei allen Konferenzen abgelehnt.
Deshalb habe ich mich irgendwann dazu entschieden, selbst eine Konferenz zu veranstalten.
OME: Wie hast du die Domain omt.de bekommen?
MARIO JUNG: Die Domain hatten wir erst später. Gestartet sind wir mit der Domain online-marketing-tag.de.
Damit haben wir direkt mit einer anderen Online Marketing Aktion aus Frankfurt konkurriert, die im Juli ebenfalls einen Online Marketing Tag veranstaltet haben.
Unsere Konferenz war erst im September, sie hatten einen riesigen Verteiler und die Domain war frei und deshalb haben wir beschlossen, auf die Power dieser Aktion aufzuspringen und ebenfalls auf Platz eins bei Google abzuzielen.
OME: Solche Strategien finde ich super!
MARIO JUNG: Die fanden das nicht so super.
Mittlerweile sind sie jährlicher Gast bei unseren Konferenzen und haben uns das schon einmal ein bisschen vorgeworfen.
Insgesamt glaube ich aber, dass sie ein komplett anderes Publikum haben als wir. Ihr Online Marketing Tag richtete sich eher an regionale Kleinunternehmer. Unser Publikum ist eher überregional.
So sind wir zu der Domain online-marketing-tag.de gekommen. Wir wollten erst nur gucken, wie so eine Konferenz funktionieren würde.
Unsere erste Konferenz war streng genommen ein Misserfolg, weil sie defizitär war. Kurze Zeit vor der Konferenz waren wir insolvent, weil wir dachten, dass wir so viel Verlust machen, dass wir das nicht mehr tragen können.
Die ganzen Ticketbestellungen, die darauf folgten haben uns jedoch gerettet. Das war ein Phänomen, dessen ich mir damals nicht bewusst war.
Auch jetzt ist es so, dass man die Umsatzsteigerung mit dem Beginn des Kartenverkaufs drei bis vier Wochen vor der Konferenz merkt.
Im letzten Jahr war es sogar etwas früher, da wir im Jahr davor ausgebucht waren und die Leute nun Angst haben, kein Ticket mehr zu bekommen.
Irgendwann mussten wir uns überlegen, ob wir weiter wachsen oder ob wir ein kleines Event bleiben. Mit diesen Ideen haben wir uns auch beschäftigt.
Aller Anfang ist schwer – Auch für Online Marketing Experten
OME: Wie sahen eure ersten Schritte mit dem OMT aus?
MARIO JUNG: Im ersten Jahr – 2014 – hätten wir uns beinahe schon wieder von der Idee verabschiedet. Damals hatten wir uns für die Vermarktung nur 5 Monate Zeit genommen.
Das war viel zu kurzfristig. Mittlerweile wissen wir, dass wir einen Monat nach dem alten Event schon das Event für das nächste Jahr online vermarkten müssen.
Das erste Jahr war eigentlich ein Flop – viel Arbeitszeit, ohne dass daraus ein Kundenauftrag resultierte.
Erst die Reaktion im Nachgang hat uns dazu gebracht, an der Idee festzuhalten.
Die Speaker aus der Branche, die da gewesen waren, waren begeistert, und auch von den Gästen haben wir ein sehr positives Feedback erhalten.
Viele haben uns darum gebeten, unbedingt weiterzumachen, da eine Veranstaltung dieser Art bisher im Rhein-Main-Gebiet fehlte.
Außerdem bin ich durch das Event am Markt präsenter geworden und konnte erste Vorträge auf anderen Konferenzen halten. Deshalb haben wir uns schließlich dazu entschieden, es noch ein zweites Mal zu versuchen.
Auch im zweiten Jahr lief es nicht so gut. Drei Wochen vor der Veranstaltung hatten wir noch fast kein Ticket verkauft. Letztendlich sind wir Plus-Minus Null aus dem zweiten Jahr herausgegangen.
Danach haben wir uns intensiv gefragt, was wir tun können, um unser Event zu vermarkten, einen Verteiler aufzubauen und Leads zu gewinnen. So sind wir auf die Idee für unsere Webinar Reihe gekommen.
Damit hatten wir durchaus Erfolg. Selbst wenn wir so nicht die regionalen Leads sammeln konnten, auf die wir eigentlich abgezielt haben, konnten wir nationale Leads generieren.
OME: Wie habt ihr diese Webinar Reihe vermarktet?
MARIO JUNG: Nur durch Influencer Marketing. Wir haben keine einzige Werbung geschaltet.
Stattdessen haben wir unseren kleinen Verteiler angeschrieben und über ein Online Marketing Gewinnspiel um die 1.000 Adressen gesammelt.
Durch die Speaker, die unsere Webinare geteilt haben, sind es schließlich immer mehr geworden.
Am Anfang hatten wir ca. 150 Teilnehmer bei einem Webinar pro Monat. Irgendwann waren es dann zwei Webinare pro Monat.
Mittlerweile sind wir bei durchschnittlich ein bis zwei Webinare pro Woche und könnten problemlos auch noch mehr abhalten.
So kommt der OMT an Content
OME: Woher nehmt ihr die Ideen für euren Content?
MARIO JUNG: Wir haben uns über die Jahre viele Ideen zur Content Beschaffung überlegt.
Eine davon ist der Agency Day, der gegründet wurde, als wir mit unserem Magazin online gegangen sind, um unsere Seite mit Experten Content zu füllen.
Ungefähr im dritten Jahr haben wir damit begonnen, Call for Paper zu veröffentlichen.
Am Anfang hatten wir noch geglaubt, es wäre am schwierigsten, Speaker zu finden. Tatsächlich war die Suche nach Speakern jedoch unser kleinstes Problem.
Der erste Speaker, der uns zugesagt hatte, war Thomas Hutter – der Facebook Ads Profi aus der Schweiz. Ich hatte ihn angefragt und er hat zugesagt, obwohl er weder mich noch unser Format vorher kannte.
Nachdem er zugesagt hatte, konnte ich jeden, den ich angefragt habe, überzeugen.
Im nächsten Jahr musste ich sogar Leuten absagen. Dadurch haben sich einige angegriffen gefühlt. Das wollte ich nicht auf mich nehmen, deshalb habe ich den Call for Paper veranstaltet.
Anhand der Paper durften dann die Early Bird Ticketkäufer entscheiden, wer kommen darf. Diese Vorgehensweise haben wir bis heute beibehalten. Im letzten Jahr waren es 183 eingereichte Vorträge – und die mussten auf 21 Vortragende reduziert werden.
OME: Wahnsinn.
MARIO JUNG: Die Auswahl ist schon fast zu groß. Wir überlegen nun, ob wir vorselektieren sollten oder eine andere Einschränkung einführen.
Es wäre jedoch schade, wenn eine so große Zahl eingesendeter Vorträge einfach verloren geht. Sie sind ja schließlich nicht schlecht oder uninteressant. Sie haben nur nicht die Mehrheit der Stimmen bekommen.
Das war auch ein Grund für die Webinar Reihe. Alle Vortragenden, die zwar interessante Themen vorgestellt haben, jedoch nicht gewählt wurden, habe ich angeschrieben und zu einem Webinar eingeladen.
So kommen wir im Durchschnitt auf 70 bis 90 Webinare pro Jahr. Diese Quote wollen wir beibehalten.
Die beste Vermarktungsstrategie für ein Webinar fängt ca. sechs Monate vorher an. Wir stellen einen Artikel online, indem wir bereits eine Anmeldung zum Webinar einbinden.
So haben wir die Möglichkeit, sechs Monate lang über organischen Traffic und unseren Newsletter Anmeldungen für das Webinar zu generieren.
Zusätzlich bewerben wir das Webinar zwei bis drei Wochen vorher noch über unseren Verteiler. So kommen mittlerweile 300 bis 400 Anmeldungen zustande.
Dazu kommen noch Zuschauer im vierstelligen Bereich, die sich im Nachhinein die Aufzeichnungen unserer Webinare ansehen.
Unsere Speaker haben durch die Webinare bei uns also eine große Audience und können gleichzeitig von langfristigem Traffic profitieren, da wir die Artikel auf unserer Seite zusammen mit unseren Gastexperten regelmäßig aktualisieren.
OME: Wie geht deine Reise als Online Marketing Experte weiter?
MARIO JUNG: Ich habe mich nun ein bisschen aus der Agentur zurückgezogen, bin aber immer noch einer von drei Geschäftsführern. Die anderen beiden Geschäftsführer sind Robin und Sascha.
Robin war von Anfang an Geschäftsführer, hat sich jedoch nicht mit der Online Marketing Thematik beschäftigt, sondern sich vorrangig um die Finanzen gekümmert.
Sascha ist vor ca. drei Jahren dazugekommen. Er war die perfekte Ergänzung für unser Team. Ich habe das SEO Know-how und er ist Experte für Conversion Optimierung.
Die Gründung von ReachX
OME: Wie sind Robin und du zur Gründung von ReachX gekommen?
MARIO JUNG: Angefangen haben wir 2009. Als es für uns mit Online Marketing losging, haben wir eine Domain namens meine-reichweite.de gekauft, mit der wir unsere ersten Gehversuche gestartet haben.
Die Domain ist immer noch online, weil man daran sehr gut unsere Entwicklung sehen kann.
Als wir dann den OMT ins Leben gerufen hatten und am Markt präsenter wurden, dachten wir uns, dass wir uns professioneller aufstellen müssen, auch wenn wir den OMT nie mit unserer Firma in Verbindung gebracht hatten.
Wir standen zwar im Impressum, haben aber nie damit geworben.
Auch heute halten wir die Verbindung zwischen OMT und unserer Agentur gering und werben auf dem OMT nur mit einem kleinen Banner.
Wir wollen dort gar nicht so präsent sein und geben anderen Agenturen den Vortritt. Wir wachsen schnell genug und wollen nicht ungesund schnell wachsen. So wie es jetzt ist, ist es genau richtig.
Als wir unsere Agentur professioneller aufstellen wollten, haben wir lange nach einem Namen gesucht, also haben wir uns die Namen von anderen Agenturen angesehen.
Dabei haben wir festgestellt, dass die meisten davon Anglizismen enthalten. Nach langem Überlegen haben wir uns dann dafür entschieden, ebenfalls einen englischsprachigen Namen zu verwenden.
Wir wollten aber thematisch an „Meine Reichweite“ anknüpfen, deshalb wollten wir den Begriff „Reach“ integrieren, zusammen mit dem Buchstaben X für „Experte“.
Der nächste Schritt war die Entwicklung eines Logos und der Webseite. Mittlerweile sind wir schon mit der zweiten Version der Webseite online, da wir einen Relaunch gestartet haben, als Sascha zu uns kam.
Die Webseite hat eine externe spezialisierte Agentur gestaltet, die auch die OMT Webseite gemacht hat.
Der Relaunch mit Rebranding war kein billiges Unterfangen, aber er hat sich definitiv gelohnt, um uns professioneller aufzustellen.
So sehen die Zukunftspläne des Experten aus
OME: Wollt ihr eure Marke auch international aufstellen?
MARIO JUNG: Momentan haben wir nicht vor, in den englischsprachigen Markt zu gehen. Ich denke, dass man nicht immer überdimensional denken sollte.
Der deutschsprachige Markt gibt sehr viel her und beim OMT haben wir natürlich auch internationale Gäste, aber aktuell haben wir keine größeren internationalen Ambitionen.
Ich bin froh mit dem, was wir haben. Ich bin seit 10 Jahren dabei, ich habe drei wunderbare Kinder und eine tolle Frau, für die ich auch da sein will.
Dadurch, dass Sascha mittlerweile hauptverantwortlich für die Agenturleitung ist, konnte ich mich sehr gut aus dem Agentur Business verabschieden und mich nun hauptsächlich auf den OMT konzentrieren.
OME: Was machst du beim OMT hauptsächlich?
MARIO JUNG: Beim OMT kümmere ich mich gemeinsam mit dem SEO-Team um die Suchmaschinenoptimierung. Ich bin dort allerdings nicht der Taktgeber.
Die offline Organisation und das Design übernimmt meine Frau. Da gebe ich höchstens ein paar Tipps.
Meine Spezialgebiete sind Expertenpflege, Networking und Öffentlichkeitsarbeit. Ich treffe viele Experten und vereinbare neue Content Deals oder Kooperationen.
Das ist auch, was mir Spaß macht. Die Freude war mir schon immer wichtig bei der Arbeit, deshalb bin ich sehr froh darüber, mit dem OMT ein Projekt ins Leben gerufen zu haben, bei dem ich mit voller Leidenschaft dabei bin.
Der OMT ist quasi mein viertes Kind. Ich kann mich damit verwirklichen und die Themen umsetzen, die mich interessieren.
Aktuell interessieren wir uns beispielsweise sehr für den Toolbereich und die Kooperation mit Toolanbietern.
OME: Warum genau interessierst du dich für den Toolbereich?
MARIO JUNG: Du musst das so sehen: Im Online Marketing ist es unmöglich, eine Agentur zu skalieren. Als Toolanbieter kann man hingegen sehr gut skalieren.
Der OMT und unsere Domain werden jedes Jahr reichweitenstärker und um das zu nutzen, brauchen wir skalierungsfähige Themen. Dafür bietet sich die Zusammenarbeit mit Toolanbietern in Form von Auftragsvermittlungen sehr gut an.
Auch der OMT lässt sich gut skalieren. Ob wir 300 oder 3000 Zuschauer im Webinar haben, ist vom Aufwand her egal.
Klar, eine Konferenz mit 3000 Gästen ist aufwändiger als eine mit 300, aber im Endeffekt sind die Kosten pro Besucher deutlich geringer.
Ein weiteres interessantes Thema für uns ist der Bereich Mitarbeitergewinnung. Aktuell unterstützen wir auch unsere Kunden dabei, Mitarbeiter zu gewinnen.
Unsere Reichweite und unser Club kommen uns dabei natürlich sehr zugute.
Wir würden uns dabei jedoch nie an den Mitarbeitern anderer Agenturen vergreifen. Die Agenturen, die mit uns arbeiten, müssen sich keine Sorgen darum machen, dass wir ihre Mitarbeiter abwerben.
Trotzdem gibt es in unserem Club immer qualifizierte Leute, die nach einem Job suchen, und die können wir sehr gut vermitteln.
Zusätzlich haben wir auch eine Jobbörse auf unserer Seite, die wir kostenlos anbieten. Dort arbeiten wir aktuell an Kooperationen mit größeren Portalen, um das Projekt zu monetarisieren.
Daher nimmt Online Marketing Experte Mario Jung sein Wissen
OME: Woher holst du dir als Speaker und Experte neue Ideen und neues Wissen?
MARIO JUNG: Ich lese viele Blogbeiträge und versuche, dabei auch zwischen den Zeilen zu lesen und mir vieles anzueignen.
So fängt man an, Dinge, die man vielleicht schon wusste, noch einmal genauer zu durchdenken, und eine strukturiertere Vorgehensweise zu entwickeln.
Ich lese mich tiefer in bestimmte Themen ein und tausche mich natürlich auch mit anderen Experten aus.
Das ist der Vorteil am OMT: Ich habe definitiv keinen Mangel an Experten. Ich weiß bei fast jedem Problem, wer mir dabei weiterhelfen könnte.
Wenn ich zum Beispiel mit der Search Console ein Problem habe, dann bitte ich Stefan Czysch um Hilfe.
Bei Seminarthematiken ist Karl Kratz immer eine große Inspiration für mich. Es gibt nur wenige Experten, die mich mit ihren Ideen so stark inspirieren wie er.
Ich hole mir aber natürlich auch Inspiration aus meinem eigenen Team. Vor kurzem haben wir uns beispielsweise mit strukturierten Daten beschäftigt. So habe ich beschlossen, mich tiefergehend damit zu beschäftigen.
Es gibt auch ein paar Blogs aus den USA, mit denen ich mich beschäftige. Dabei gehe ich aber eher themenspezifisch vor.
Wenn mich das Spezialgebiet eines Experten interessiert, lese ich einige Beiträge von ihm. Ich glaube aber nicht sofort alles, was ich lese.
Ich versuche erst, mir durch Recherche und Social Media ein Bild von der Person und ihrer Glaubwürdigkeit zu machen. Danach muss ich meine Erkenntnisse erst selbst ausprobieren, bevor ich sie wirklich glaube.
Auch während des OMT selbst oder den Webinaren kann ich sehr viel neues Wissen sammeln. Selbst wenn ich manchmal nur mit einem Ohr zuhöre, bleibt dennoch einiges hängen, was ich anschließend vertiefen kann.
Zusätzlich haben wir ein internes Fortbildungsprojekt. Wenn ich keine Zeit habe, mich in ein Thema einzulesen, dann beauftrage ich ein Teammitglied damit und lasse es mir anschließend erklären.
Wenn es mich dann näher interessiert, kann ich mich immer noch weiter damit beschäftigen.
Ich muss aber auch zugeben, dass ich langsam auch etwas lernmüde werde. Ich höre so viele Vorträge, dass es mir manchmal auch zu viel wird, wenn ich auf einer Konferenz bin.
Auf Konferenzen höre ich mir höchstens zwei Vorträge pro Tag an. Ich finde die Unterhaltungen zwischen den Vorträgen eigentlich viel interessanter. Da lerne ich wesentlich mehr.
Nicht weil die Vorträge langweilig wären. Es ist nur einfach zu viel.
OME: Übernimmst du dieser Erkenntnis auch für deine Kunden?
MARIO JUNG: Ja, das versuche ich auch unserem Team mitzugeben.
Wir veranstalten zu Beginn der Zusammenarbeit mit einem Kunden immer einen sechs bis achtstündigen Workshop, bestehend aus einem Grundaudit oder einer Strategie Erstellung.
Ich bitte meine Mitarbeiter immer darum, dabei so einfach wie möglich zu bleiben, anstatt mit Fachwörtern um sich zu werfen.
Die Zukunft der Online Marketing Branche
OME: Wo siehst du aktuell in der deutschen Internet Szene noch Verbesserungspotenzial? Und was sind deine eigenen Pläne in dieser Hinsicht?
MARIO JUNG: Dazu habe ich den Agency Day gegründet. Der Hauptgrund für den Agency Day war erst einmal der Austausch mit anderen Agenturen, aber die Vision dahinter ist es, die Branche zu verbessern.
Wenn sich viele Agenturen und Wettbewerber transparent miteinander austauschen und die Angst überwinden, zu viel von sich preiszugeben, können wir alle besser werden.
Als Konsequenz daraus werden unsere Kunden besser bedient. Dadurch steht die Branche in einem viel besseren Licht da.
Ich möchte damit nicht sagen, dass die gesamte Branche im Moment schlecht dastünde, aber es gibt durchaus viele schwarze Schafe.
Dabei ist das Potenzial der Online Marketing Branche extrem groß. Vor einiger Zeit waren 80% des deutschen Mittelstands noch überhaupt nicht online vertreten.
Stellen wir uns einmal vor, dass heutzutage noch etwa die Hälfte des deutschen Mittelstands nicht online aktiv wäre, dann ergibt sich ein riesiger Ozean an potenziellen Kunden.
Je besser unsere Branche dasteht, desto mehr dieser potenziellen Kunden werden sich für diese Branche interessieren.
Wenn ich einem Wettbewerber einen Tipp gebe, verliere ich also eventuell einen Kunden an ihn, aber dadurch, dass wir als Branche besser aufgestellt werden, locken wir viel mehr Fische in unseren Teich.
Deshalb ist unser Motto, dass wir uns nicht nur selbst verbessern, sondern dass wir die gesamte Online Marketing Branche verbessern.
Das größte Problem ist meiner Meinung nach also der Wettbewerbsgedanke. Agenturen sollten mehr Hand in Hand arbeiten.
Das bedeutet jedoch nicht, dass sie sich zu größeren Agenturen zusammenschließen sollen. Ich halte die Entwicklung, dass große Agenturen viele kleinere Agenturen aufkaufen, nicht für sinnvoll.
Es ist wichtig, dass wir eine breit gefächerte Agenturlandschaft behalten, damit wir uns selbst noch kontrollieren können.
Wenn eine Agentur ihre Kunden nicht gut behandelt, wechseln sie die Agentur. Das wäre schwierig, wenn es nur noch fünf große Player gäbe.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist für mich das Thema Ausbildung.
Wir sehen uns mit dem OMT auch in der Verantwortung, Leute auszubilden, selbst wenn wir dafür noch kein offizielles Zertifikat entwickelt haben. Wir sind aber am überlegen, ob wir das bald nachholen.
Sascha hält beispielsweise auch Vorträge an der Uni in Darmstadt. Wir versuchen auch aktiv, Studenten dazu zu motivieren, an unseren Konferenzen und Seminaren teilzunehmen.
Außerdem stellen wir mit unserer Webinar Datenbank auch reichlich Wissen zur Verfügung.
OME: Wie siehst du die Zukunft von großen Namen wie Google und Amazon? Werden sie ihre Marktmacht behalten oder denkst du, es könnte ein Umschwung stattfinden?
MARIO JUNG: Ich bin sehr vorsichtig mit solchen Zukunftsprognosen.
Die großen vier – Facebook, Amazon, Google und Apple – haben definitiv eine große Marktmacht, die richtig gefährlich werden könnte und irgendwann reguliert werden müsste.
Andererseits bin ich auch ein Fan von freier Marktwirtschaft und Wettbewerb. Wenn Google es tatsächlich schafft, die beste Suchmaschine der Welt zu sein, dann hat sie eben ein Monopol.
Amazon Gründer Jeff Bezos hat eine recht realistische Haltung dazu und geht selbst davon aus, dass Amazon nicht unendlich lange so erfolgreich sein wird wie aktuell.
Irgendwann wird auch Amazon verschwunden sein.
So ist es in jeder Branche – zum Beispiel auch bei der Telekommunikation. Während vor zehn Jahren noch jeder zweite ein Nokia Handy hatte, ist Nokia mittlerweile kaum noch am Markt vorhanden.
Die Telekommunikationsbranche und das Internet sind schnelllebige Branchen. Warum sollte es also beim Online Marketing anders sein?
Um nochmal auf Googles Zukunftsaussichten zurückzukommen: Ich denke, dass es schwierig wird, Google als Suchmaschine in dieser Form abzulösen.
Aber wer sagt, dass wir auf lange Sicht Suchmaschinen in dieser Form nutzen werden? Wer sagt, dass nicht irgendwann jemand eine bessere Technologie als Amazon und Google auf den Markt bringt?
Das beste Beispiel für eine ähnliche Entwicklung ist Facebook. Facebook ist noch immer eine wachsende Plattform mit über 2 Milliarden Nutzern.
Trotzdem ist Facebook sich bewusst darüber, dass die jüngeren Generationen alle kein Facebook mehr nutzen. Stattdessen nutzen sie Instagram und WhatsApp.
Deshalb hat Facebook Instagram und WhatsApp gekauft – meiner Meinung nach eine der cleversten Entscheidungen, die sie treffen konnten.
An diesem Beispiel sieht man, wie gut es funktionieren kann, sich auf mehrere Kanäle zu konzentrieren, um mit der Zeit zu gehen.
OME: Wenn du nun zum Beispiel an smarte AdWords Kampagnen denkst, wie wahrscheinlich ist es dann deiner Meinung nach, dass sich AdWords Agenturen am Markt halten werden?
MARIO JUNG: Darüber haben wir bei unserem Clubtreffen auch vor kurzem diskutiert: Was bedeuten die Entwicklungen bei Google für AdWords Agenturen?
Ich persönlich glaube, dass Agenturen immer eine Daseinsberechtigung haben werden. Es ist allerdings extrem wichtig, dass wir mit dem Markt gehen.
Wir dürfen den Anschluss nicht so verpassen, wie manche Agenturen den Weg in den digitalen Bereich verpasst haben.
Diese Agenturen müssen jetzt massiv nachrüsten und andere Agenturen aufkaufen, um diesen Bereich doch noch abzudecken. Es wird Agenturen geben, die das nicht schaffen und dann verschwinden.
Auch wir haben Veränderungen bemerkt. Deshalb haben wir Sascha als Experten für Conversion Optimierung mit ins Team geholt.
Der typische Suchmaschinenoptimierer von früher funktioniert ohne Usability und Conversion Optimierung einfach nicht mehr.
Klar, je weiter die Automatisierung entwickelt wird, desto überflüssiger werden Agenturen. Deshalb muss man sich immer weiterentwickeln.
Für den OMT ist das kein Problem. Um den OMT zu betreuen, muss ich schließlich kein neues Know-how aufbauen. Ich muss nur Experten finden, die Know-how bieten, und sie auf meine Plattform bringen.
Als Agentur hingegen muss man selbst das Know-how bieten, damit die eigenen Kunden den Weg ins Netz finden.
Wir hatten schon oft Ideen für Startups, haben uns aber dazu entschieden, uns auf die Agentur zu konzentrieren, um anderen zu helfen, ihre Ideen ins Internet zu bringen.
Als Agentur sind wir quasi die Brücke, die das Know-how in die Welt bringt. Das ist die Aufgabe unserer Branche und um die zu erfüllen, müssen wir uns stetig weiterentwickeln.
OME: Ganz genau, das ist ein toller Schlusssatz. Vielen Dank für das Interview!
MARIO JUNG: Gerne.